Warum bevorzugen Sie es, für kleinere Firmen zu arbeiten?
Meine Einstellung ist ausgeprägt unbürokratisch und kleinunternehmerisch,
und die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kommunikation und Zusammenarbeit für
mich wesentlich besser funktioniert in Kleinfirmen als in Großfirmen.
Das macht dass ich in kleineren Firmen produktiver bin, und wirkt sich
letzendlich auch aus auf die Qualität der gelieferten Arbeit. Die
höheren Stundensätze erreichbar in Großfirmen sind mir weniger wichtig als
das Abliefern von guter Arbeit.
Ich glaube nicht, dass Großfirmen unbedingt immer innovativer sind als
Kleinfirmen: ich glaube es ist eher umgekehrt.
Vor allem in Deutschland gibt es sehr viele innovative Kleinfirmen im
technisch-industriellen Bereich, die sehr interessante neue Produkte entwickeln;
und das finde ich aufregend und hochmotivierend. Diese innovative
kleinunternehmerische Welt is dasjenige wofür ich mich einsetzen möchte.
Wieso bevorzugen Sie Mitte und Süden Deutschlands, und nicht den Norden?
Das ist letzendlich Geschmackssache. Mit den Menschen in Mitte und Süden
funktioniert für mich die Kommunikation besser, und in der Kultur dort fühle
ich mich wohler. In meiner Empfinding ist Holland (die niederländische
Region um Rotterdam, wo ich aufgewachsen bin) in Kultur wesentlich ähnlicher
zu Mittel- und Süddeutschland, als zu Norddeutschland -- Holland gehört nicht
nur sprachwissenschaftlich, sondern m.E. auch kulturell, zum "fränkischen"
Gebiet. Von den Regionen Deutschlands die ich bis jetzt kennengelernt
habe, hat mir besonders gefallen die breite Region rund Thüringen und Franken.
Wo kommt der komische Vorname her?
Und wie wird das "H" am Ende des Nachnamens ausgesprochen?
"Menno" ist ein traditioneller friesischer Vorname, und ist in den Niederlanden
seit etwa den 60er Jahren weit verbreitet.
Der Nachname ist nicht indisch, sondern kommt aus dem Nordosten der
Niederlande. Das "H" im Nachnamen wird nicht ausgesprochen.
("GH" ist eine alt-niederländische Rechtschreibung für "G", in Fällen wo
man betonen wollte dass ein "normales" G gemeint ist und nicht der Laut [ʒ]
wie im französischen "gentil".)
Sind Sie ein "typischer Holländer"?
Dass ich schon seit 17 Jahren in Deutschland lebe, deutet schon darauf hin,
dass ich eher nicht ein sehr "typischer" Holländer bin; ich betrachte
mich eher als "West/Mittel-Europäer". Was ich schätze in den
Niederlanden ist die liberal-kleinunternehmerische Kultur. Was ich in
den NLen aber vermisse, und sehr schätze in Deutschland, ist die Anwesenheit
eines ordentlichen Industrie-Sektors (was auch auf die Kultur auswirkt).
Ich nehme keine Drogen, und obwohl ich politisch sehr liberal eingestellt bin,
stehe ich der berüchtigten niederländischen "gedoog-politiek" ein wenig
kritisch gegenüber. Worin ich aber vielleicht doch typisch holländisch
bin, ist darin dass ich keine Angst habe dass die NLe demnächst durch einen
steigenden Meeresspiegel überflutet werden werden.:-)